Das Kamel und die Katze (Jordanien)

 


Ali war sehr arm. Alles was er besaß, waren ein Kamel und eine kleine Katze. Das Kamel, das er schon viele Jahre hatte, war wie ein guter Freund für ihn. Eines Morgens, als er hinaus ging, um es zu füttern, war es verschwunden. Er suchte überall nach ihm, aber es war nicht zu finden.


Am nächsten Tag ging Ali traurig die Straße entlang und suchte wieder überall. Er begann zu weinen.


Würde er seinen Freund jemals wiedersehen? „Ach, wenigstens einmal muss ich mein Kamel noch sehen. Ich will es ja nicht behalten. Ich würde es für ein Pfund verkaufen, wenn ich es nur einmal noch sehen dürfte.“


Gerade als Ali das gesagt hatte, sah er etwas die Straße entlang auf ihn zukommen. Konnte es möglich sein? Ja, es war sein eigenes Kamel, sein Freund, mit einem Mann. Wie glücklich war er! „Wo haben Sie mein Kamel gefunden?“ fragte er den alten Mann.
 „Ich fand es in der Nähe meines Hauses“, antwortete er, „und ich suche nach seinem Besitzer.“


„Es ist mein Kamel!“ sagte Ali. „Vielen Dank!“


Ali nahm sein Kamel mit nach Hause. Er war überglücklich, bis ihm einfiel, dass er gesagt hatte, dass er es nämlich für ein Pfund verkaufen wollte, wenn er es noch einmal sehen könnte. Er wusste, dass er halten musste, was er versprochen hatte. Aber das war sehr hart. Was konnte er tun? Am nächsten Morgen ging er in aller Frühe zu dem Platz, wo die Tiere gekauft und verkauft werden. „Ich möchte mein Kamel verkaufen, ein sehr gutes Kamel“, sagte er zu den Männern dort.

 

 

„Wie viel möchtest du für dein Kamel haben?“ fragten sie. „Ein Pfund“, war die Antwort.


„Ein Pfund für ein Kamel!“ Die Leute kamen angerannt. „Ist es kräftig und gesund? Oder ist es alt und krank? Das ist sehr wenig Geld für ein Kamel. Wo ist es?“


„Ich möchte aber auch meine Katze verkaufen“, sagte Ali, „eine sehr schöne Katze, für einhundert Pfund. Und dann noch etwas, ich werde mein Kamel nur zusammen mit der Katze verkaufen. Wer gibt mir einhundertundein Pfund für die zwei Tiere?“


Die Leute, die angerannt gekommen waren, um das Kamel zu kaufen, wurden nun ärgerlich. „Wer hat jemals gehört, dass man einhundert Pfund für eine Katze bezahlt!“ schrien sie.


„Keine Katze, kein Kamel“, sagte Ali und wartete, ob jemand seine beiden Tiere kaufen würde. Nach einiger Zeit sagte er: „Gut, ich habe probiert, das zu tun, was ich versprochen hatte, nämlich mein Kamel für ein Pfund zu verkaufen. Wenn es niemand kaufen möchte, was kann ich dafür?“ Und er ging mit seinem Kamel und seiner Katze nach Hause und war sehr sehr glücklich.

 

Fotografia: Dennis Skley, Es war einma 42/52, Flickr.com.


O autorach

Opublikowano: 28.12.2015

Bartosz Narożny
Redaktor naczelny


Artykuły w tej kategorii

Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen

Goethe-Zertifikat B2 - Sprechen: Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen

Czytaj więcej

Goethe-Zertifikat B2: Egzamin ustny

Część ustna egzaminu Goethe-Zertifikat B2 składa się z dwóch części i trwa około 15 minut.

Czytaj więcej

Oferta - Klienci indywidualni

Każde z naszych starannie przygotowanych szkoleń językowych charakteryzuje indywidualne i kompleksowe podejście do kursantów, z którymi współpracujemy.

Czytaj więcej